ERSTE | 28.10.2018 gg. SV Post Germania Bautzen

Turbulentes 5:5 in Rammenau!

Dieses Spiel musste man definitiv erst einmal sacken lassen. Unsere Mannschaft hat am vergangenen Sonntag hautnah erlebt, dass der sonst so geliebte Fußball innerhalb einer halben Stunde ganz grausam sein kann. Erklärungen zu finden ist mühsam, aber so einige Doppelpasssendungen würden dafür sicherlich draufgehen. Aber nun zum Geschehen. SV Post Germania Bautzen hieß unser Gegner, angereist als Tabellenzweiter. Bautzen bekannt als abgezockte Truppe, die in den letzten Jahren so manch denkwürdigen Fight mit unseren Jungs lieferten. Und es sollte ein weiteres Kapital folgen. Zu den erfahrenen Spielern um Marco Müller und Cornelius Tittel haben sie mittlerweile eine Menge junger und hungriger Spieler in ihren Reihen, die das zukünftige Gerüst bilden sollen. Parallelen zu unserer Mannschaft sind durchaus ableitbar. Und mit dieser Augenhöhe begegneten sich auch die beiden Teams. Es gab im kompletten Spiel keine einzige Ruhephase. Ständiges Anlaufen, intensive Zweikämpfe und eine Menge Tore durften die Zuschauer an diesem sehr durchwachsenen Herbsttag bestaunen.

Die erste Halbzeit gehörte eindeutig unseren Jungs. Die junge Abwehr von Post Germania zeigte erwartete Schwächen und hebelte sich in der 2. Minute bereits den Ball ins eigene Tor. Unser Gegner davon sehr unbeeindruckt, versuchte mit viel Energie den sofortigen Ausgleich herzustellen. Mit Erfolg. Nach einer Eingabe ging Tobias Berthold mit Cornelius Tittel ins Kopfballduell und bekam in der Landungsphase den Ball an den Arm. Elfmeter. Aufgrund der natürlichen Kopfballbewegung eine sehr harte Entscheidung. Marco Müller verwandelte den Strafstoß in der 8. Spielminute sicher zum 1:1. Unsere Elf daraufhin mit einer unglaublichen Trotzreaktion. Bis zur Halbzeit wurde ein überzeugender Fußball gespielt, mit dem Bautzen so einige Probleme hatte. Aus dem kompakten Anlaufen erzielte man einige Ballgewinne im gegnerischen Drittel und kam so zu reichlich Chancen. Der Führungstreffer in der 10. Minute fiel dann etwas kurios. Daniel Hauswald rutschte eine Eingabe etwas über die Schnürsenkel. Mithilfe des Windes senkte sich der Ball über Keeper Schmidt ins lange Eck. Das 3:1 erzielte Michael Petzold nach Eingabe aus kurzer Distanz in der 18. Minute. Das 4:1 ließ auch nicht lange auf sich warten. Lukas Gries eroberte im Bautzener Spielaufbau den Ball, legte quer auf Paul Groba, der direkt verwandelte (23.). Alle rieben sich verwundert die Augen, wie einfach es bis zum diesem Zeitpunkt ging. Bis zur Halbzeit unsere Elf weiter mit einer konzentrierten Leistung in allen Mannschaftsteilen, sodass Bautzen kaum zu nennenswerten Torchancen kam.

Mit dem Wissen, dass Bautzen verwandelt aus der Kabine kommen wird und sich am heutigen Tag nicht kampflos die weiße Fahne schwenkt, hielt man auch in den ersten 10 Minuten der 2. Halbzeit ordentlich dagegen und überstand diese Drangphase der Bautzener ohne Gegentreffer. Noch besser, den wohl besten Spielzug im Spiel, über mehrere Stationen, vollendete Daniel Hauswald in der 54. Minute aus 12m zum 5:1. Keine Ahnung, ob zu diesem Zeitpunkt überhaupt jemand auf und neben dem Platz damit gerechnet hat, dass diese sicher geglaubten 3 Punkte fast gänzlich nach Bautzen gegangen wären. Denn was in den letzte 30 Minuten passierte, kann man sich nicht ausdenken. Durch Spielerwechsel auf beiden Seiten wechselten plötzlich die Kräfteverhältnisse. Durch einen Doppelschlag von Marco Müller in der 61. und 63. Spielminute zum 3:5 war Bautzen auf einmal wieder im Spiel und legte alle Fesseln ab. Unsere Elf dabei in einigen Situationen einfach zu ungeordnet, lethargisch und selbstsicher. Durchaus hätte man auch Bautzen noch 2-3 Bälle ins Tor legen können, aber es fehlte einfach die Abgezocktheit. In Person von Marco Müller hatte Bautzen an diesem Tag seine Lebensversicherung auf dem Feld. Kaltschnäuzig erzielte er in der 81. und 83. Spielminute den Ausgleich und stand jeweils dort, wo ein Stürmer stehen muss. Bei Rammenau lief nicht mehr viel zusammen, so dass man in den letzten 10 Minuten nur noch auf Modus Verteidigen stellen konnte. Zum Glück rettete man wenigstens einen Punkt ins Ziel.

Wie schon erwähnt, kann man den Fußball nicht immer erklären. Aus diesen Erfahrungen sollte man einfach lernen, um in Zukunft solche Spiele zu gewinnen. Kopf hoch.

Am Sonntag geht es schon brisant weiter. Beim SV Burkau (Antoß 14 Uhr) steht ein Derby ins Haus. Man darf gespannt sein, welches Gesicht unsere Mannschaft zeigt. Schaut es euch an.

Sport frei.