Spiel gedreht – Sieg eingefahren!
Am 3. Spieltag der noch jungen Saison in der Landesklasse Ost war der Königswarthaer SV im Fichte-Stadion zu Gast.
Nach der bitteren Pille aus der Vorwoche waren sich alle Beteiligten einig, dass man zwingend im Torabschluss wieder zu alter Stärke zurückkehren muss. Sonst wird es mit der Punktausbeute eher mau – egal gegen Wen es geht.
Personell musste man ein bisschen das Karussell andrehen. Die vergangenen Wochen haben schon ein paar Spuren hinterlassen – in erster Linie natürlich in der Mannschaftskasse. Joe Wenzel´s Spitzzüngigkeit und die damit verbunden Rote Karte inklusive Sperre aus dem Crostwitz-Spiel, brachte die erste große Summe ins schwarz-gelbe Sparschwein. Cash – ohne Quittung – so will es der Strafenkatalog!
Außerdem war Philipp Seidler nicht im Aufgebot. Der wohl in den Kontaktkreis eines potenziell Virus infizierten geriet und deshalb von der Behörde zur Heimarbeit verpflichtet wurde.
Neben Wenzel und Seidler rutschte auch Patrick Herrmann aus der Startelf, dessen Oberschenkel sich scheinbar als erstes Körperteil so langsam an das doch schon fortgeschrittene Alter des ansonsten geistig jung gebliebenen Bäcker Sohnes erinnert. Außerdem fehlte Daniel Hauswald, der nach wie vor an einer Sprunggelenksverletzung laboriert.
Mit einem Verletzten machen wir auch gleich weiter – Fabian Wagner. Der Junge wird uns leider einige Monate auf dem Platz fehlen. Fabi zog sich während einer Trainingseinheit ohne Fremdverschulden – Gruß an die Krankenversicherung – einen Kreuzbandriss zu und wird auf unbestimmte Zeit nicht mit Ballsportarten in Kontakt kommen. Come back stronger – sagen da die Profis immer und wir auch!
Zum Spiel: Neu rein gewürfelt in die Startelf wurden also für die drei genannten Thomas Berthold, Marco Schlegel und David Preuß.
An der Herangehensweise unserer Jungs änderten die personellen Umstellungen jedoch nichts. Früh wollte man den Gästen klar machen, dass es hier nicht viel zu holen gibt und der eigene 16er zum Schutzgebiet erklärt wurde! Das gelang auch teilweise, neben ein paar missglückten Flanken des KSV kam lange nicht viel an bei unserer Nummer 1 Karl Henker.
Ihm gegenüber ging es da nicht sooo viel anders, auch wenn unsere Edelweißen das ein oder andere Mal zum Abschluss kamen.
So richtig Stimmung kam dann in der 30. Minute in die Begegnung. Zum Entsetzen der Gelbhemden entschied sich Schiedsrichter Grader für Elfmeter für die Gäste. Vorausgegangen war ein Ballgewinn und ein Angriff über die linke Abwehrseite. Wer dann zuerst die flache Hereingabe erreichte – darüber stritten sich zunächst die Protagonisten. Augenzeugen berichteten im Nachgang das Kapitän Wähner wohl zu Fall gebracht wurde um anschließend überfallen zu werden. Sei es wie es sei. Grader entschied auf Foulelfmeter und Schidun legte die Pille seelenruhig am abtauchenden Karl Henker vorbei zur 1:0 Gästeführung ins Netz. Nachdem sich unsere Jungs dann geschüttelt hatten legten sie den Schalter wieder auf Angriff. Aber weder der Kopfball von Thomas Berthold, nach Flanke von Schlegel, noch die beiden schön vorgetragenen Angriffe über links, die Richard Schenk zum Abschluss brachte, fanden den Weg ins Glück. Und so ging es erstmal ohne Edelweißes Erfolgserlebnis in die Kabine.
Von dort zurückgekehrt arbeiteten unsere Jungs dann zügig an der Wende. Und die gelang. In der zunehmend von Zweikämpfen geprägten Partie, gab es nun mehr und mehr Freistöße. Und wer hätte gedacht, dass das mal eine Rammenauer Spezialität wird?!
52. Spielminute: Freistoß aus dem rechten Halbfeld. Den Atem des Coaches im Nacken, trat Conrad Wähner beherzt an die Mulle und die segelte zügig wie präzise an den Gäste 5er. Dort prallte der Ball zurück in Richtung 11m Punkt, wo David Preuß gerade aus dem Sitzen aufstand und gefühlvoll ins rechte Eck einköpfte. Warum er da gesessen hat – keine Ahnung. Kann er aber wieder so machen. Nur 4 Minuten später ein ähnliches Bild auf der linken Bahn. Diesmal trat Thomas Berthold das Leder Richtung Box, wo sich beide Parteien nun an der 16er Kante tummelten. Richtig antizipiert hat aber nur einer – Cornelius Gries! Der lief nämlich gefühlt als einziger ein und streichelte die Kugel mit seiner Birne zur 2:1 Führung ins Netz. Jubel!
In der Folge war Rammenau natürlich bemüht die Gäste in der ihnen zugeteilten Hälfte zu beschäftigen. Dazu wurden natürlich auch frische Kräfte eingesetzt. Mit Max Herrmann und Paul Groba hat Coach Gräfe dann auch noch ein goldenes Händchen bewiesen.
Beide schonten sich nicht und belohnten sich in der Schlussphase dann noch selbst. Zunächst erlief sich Paul Groba eine laaaangen Abschlag von Henker, bei dem die KSV Abwehr sich uneins war. Paul ging dazwischen und überlupfte den heraus geeilten Keeper. Wieder lag man sich glückselig in den Armen und es sollte noch ergreifender werden. Im Mittelfeld fing Markus Heine den Ball ab und leitete über die rechte Seite den Angriff ein. Michael Petzold machte sich dort in die Spur und der drahtige Mittdreißiger zog agil in den 16er. Der gezielte Pass in den Rückraum fand Tobias Berthold, der den wegrutschenden Verteidiger rechts liegen ließ und die linke Klebe auspackte. KSV Keeper Schindler konnte den Flachschuss nur klatschen lassen und da war er – Max Herrmann! Ein Tor wie es billiger nicht geht, aber für die geschundene Seele enorm wichtig. Max nutze die Corona Pause zum Auskurieren einer Sprunggelenksverletzung. In den ersten Tagen der Vorbereitung krachte es aber erneut. Diesmal mit Lieblingsarbeitskollege Lukas Gries. Ein Zweikampf, wie er sonst wahrscheinlich nur am Buffet bei der Weihnachtsfeier des Landratsamts geführt wird. Daraus resultierte jedenfalls die nächste Verletzung – dieses Mal erwischte es das Knie. Jetzt ist Max zurück, trug sich mit dem 4:1 in den Spielberichtsbogen ein und stellte damit den Endstand her. Super Sache!
Dann war auch gleich Schluss und die Jungs holten sich ihren verdienten Beifall ab. Mit ner Wurst und paar Pils endete dann der frische Herbstsonntag. Ein schöner Tag – Edelweiß hatte ja schließlich gewonnen.
Einen bzw. zwei Wermutstropfen gab es aber trotzdem. Mit Henning Nowotny (Schulter) und Patrick Jäkel (Sprunggelenk) musste auf beiden Seiten je ein Akteur mit mindestens mittelschweren Verletzungen die Partie vorzeitig beenden. Wir wünschen eine schnelle Genesung den beiden Jungs!
Jetzt wird sich für die kommende Aufgabe präpariert. Am Samstag geht es zum FC Stahl Rietschen-See, Anstoß 15 Uhr.