Heiß war es, das kann man schon mal sagen. Zum letzten Spiel der Saison mussten unsere Jungs noch mal richtig Schwitzen. Die Sonne meinte es ziemlich gut und so waren die besten Plätze (im Schatten des Schankwagens) schnell vergriffen. Keine Chance auf Bier oder Schatten hatten zunächst die 25 Akteure auf dem Feld, die mussten nochmal ran – wenngleich die Wechselmöglichkeiten für Übungsleiter Wähner quantitativ und vor allem qualitativ deutlich besser waren als eine Woche zuvor gegen Zeißig. Edelweiß dabei im blauen Ausweich-Dress – die edle gelbe Arbeitskleidung war bereits am Freitagabend im Einsatz und roch noch stark nach Legenden.
Vor dem Spiel nutzten Vorstand und Mannschaft noch die Möglichkeiten einige verdiente Spieler und Coach Sebastian Gräfe zu verabschieden, dazu mehr in einem gesonderten Bericht! -> Verabschiedung
Königswartha hieß also unser Gast. Ein Gegner der uns in den letzten Jahren durchaus lag. Auch im Hinspiel konnte man Siegen – Endstand damals 2:3 für Edelweiß. Daran erinnerte auch Conrad Wähner in seinen Ansprache ans Team, auch wenn des KSV eine gute Rückrunde spielte – heute geht hier was. Trotz Handicap durch den Vorabend an dem ausgerechnet der Übungsleiter selbst seinen 30. Geburtstag feierte und einige Akteure 3 Lebensjahre ließen, konnte diese These in den folgenden 90 Minuten durchaus bestätigt werden. Köwa zu Beginn zwar dominanter und mit den ersten guten Chancen, mit fortlaufender Zeit überließen sie unserer Mannschaft aber mehr und mehr das Feld. Mit dem Ergebnis, dass Edelweiß kurz vor der Pause durch ein Tor von Cornelius Gries die Führung erzielen konnte (41′). Eingeleitet wurde der Treffer durch einen Freistoß von Patrick Herrmann (der Erste scharf getretenen seiner Art) aus dem Mittelkreis – Grieser musste dann nur noch seine Kelle rein halten. Zu den weiteren Highlights in Halbzeit eins zählten ein Lattentreffer von den Gästen mit anschließenden Abseitstor, Max Herrmann im 1 gegen 1 mit dem Gäste-Keeper – der Sieger blieb, ein paar saubere Tacklings von Thomas Berthold im Grenzbereich und ein Ballkontakt eines Köwa-Anhängers im Schatten des Schankwagens. Der Ball landete im Seitenaus und trudelte halbhoch in Richtung grün-weiße Anhängerschaft. Der KSV Fan mit Gips am linken Arm und dem vollen Bierbecher in der rechten Hand, schaffte das Unmögliche. Quasi ohne Abwehrchance gelang es ihm den Ball sauber zu verarbeiten, ohne das dabei auch nur ein Tropfen verloren ging. Chapeau – den Applaus hatte er sicher!
Im Zweiten Durchgang lief es dann etwas schleppender. Die Hitze machte sich bemerkbar und hochwertigen Fußball suchte man vergebens. Chancen gab es dennoch. Nach der Pause verpasste zum Beispiel Max Herrmann eine Eingabe von Lukas Gries im Zentrum. Und 10 Minuten vor Schluss bewies nochmal Karl Henker im Kasten warum wir ihn vermissen werden, als er einen Freistoß von Schidun aus 18m aus dem unteren rechten Eck kratzte. Und auch sonst war der Schlussmann in seinem vorerst letzten Spiel zwischen den Pfosten ein sicherer Rückhalt. Edelweiß wechselte in Halbzeit zwei auch noch durch. Nach einer Stunde war Schluss für Michael Petzold. Schluss im Alter von 39 Jahren und Schluss nach 21 Jahren erste Mannschaft – was für eine Leistung! Der andere Haudegen musste durchziehen. Der obligatorische Wechsel der Berthold-Brüder kurz vor Schluss kam nicht zustande. Auch Thomas Berthold wird seine aktive Laufbahn nach 20 Jahren erste Mannschaft beenden (mit Hintertür). Eine Entscheidung, die wie bei Petz nicht auf körperliche gebrechen zurück zu führen ist, was Beide in ihrem letzten Spiel auch nochmal unter Beweis stellten.
Edelweiß brachte den Sieg also über die Linie. Das Ende einer komischen Saison, die zum einen aus bekannten Gründen sehr kurz war und zum anderen nicht zu den erfolgreichsten in der Vereinschronik zählen wird. Nächstes Jahr wird dann wieder angegriffen. An der Kaderplanung wird schon gefeilt und wir sind uns sicher, zum Saisonstart eine schlagkräftige Truppe aufs Feld zu bekommen. Bis dahin, genießt die kurze Sommerpause!