ERSTE | 08.12.2019 gg. SG Großnaundorf

Wenig Fussball, trotzdem drei Punkte.

„Im Stile einer Spitzenmannschaft“ oder „Wenn du da oben stehst, gewinnst du halt solche Spiele“. Floskeln die jeder kennt und die sich Woche für Woche auf den Plätzen dieses Planeten bestätigten. So auch am Sonntag in Großnaundorf.

Rammenau, nach einer langen Hinrunde trotz großem Kader auf dem Zahnfleisch angereist, stellte sich schon vor Wochenfrist auf einen ungemütlichen Fussball Nachmittag ein. Das lag zum einem an der Wetterprognose, zum anderen aber auch an der vom Gastgeber angepriesenen „Ausweichwiese“, die von der Gemeinde verordnet wurde und nicht viel Spielraum für die große Fussballkost bot. Und so kam es auch.

Es war nicht schön. Von Anfang bis kurz vor Schluss nicht. Viele, viel zu viele hohe Bälle segelten über die schmale Wiese, sodass davon auszugehen ist, das einige Akteure derzeit mit Halskrause ihrer Arbeit nachgehen. Um so erleichterter waren die Herren in Schwarz und Gelb, als die erste gute Aktion zur Führung genutzt werden konnte. Der Ball, tatsächlich mal dem Erdboden nah, konnte vom flinken Lukas Gries von der rechten Seite flach vor die Kiste bugsiert werden, wo Richard Schenk zum Sinkflug ansetzte und auf Knöchelhöhe einköpfte. Zehn Minuten waren da gerade gespielt. Die Gastgeber sahen ihr Chance in dieser Phase vor allem im Ungemütlich-sein. Schiedsrichter Malte Grünert musste mehrmals tief in sein Werkzeug pusten, als sich grün bestutzte Beine in den gelben verirrten. Und das oft auch schon am Rammenauer Strafraum. Zu weiteren Abschlüssen kam es im weiteren Spielverlauf nur für die Heimelf die ihr Glück zweimal aus der Ferne suchten.

Im zweiten Durchgang entschied man sich auf der Rammenauer Seite zur Erfassung der realen Spielzeit. Handgestoppte 23,42 Minuten befand sich das Kunstleder im Spiel, die Flugzeit dabei noch nicht raus gerechnet. Ergebnisstechnisch hätte man zum Start der zweiten Halbzeit durchaus Ruhe rein bekommen können. Einmal wuselte sich Daniel Hauswald in den 16er und scheiterte aus spitzen Winkel. Und nach ca. 60 gespielten Minuten entschied Schiri Grünert auf Handelfmeter für Edelweiß, als ein Klärungsversuch regelwidrig unternommen wurde. Die dicke Chance ließ Patrick Herrmann jedoch liegen und so wurden es dann doch eklige 30 Minuten bis zum ersehnten Schlusspfiff. Der einsetzende Regen untermauerte dies. Den Gastgebern gab diese Aktion natürlich nochmal Auftrieb. So waren es auch die Großnaundorfer, die sich nun das ein oder andere Mal mit flachen Pässen ins letzte Drittel kombinieren konnten. Die Abschlussstatistik ließ nun auch darauf hindeutet, dass hier längst nichts entschieden ist. Ein unnötiger Freistoß sorgte dann in der 85. Minute dafür, dass Edelweiß auch ergebnisstechnisch im Regen stand. Paul Menzel stieg am höchsten und wuchtete per Kopf die Pille unhaltbar für Henker ins lange Eck. Ausgleich. Natürlich zu wenig für die Rammschen, die der Konkurrenz aus Bautzen auch in der Winterpause dicht auf den Fersen bleiben wollten. Also bündelte man nochmal alle Kräfte und versuchte sein Glück. In erste dicke Chance zum Sieg hätte der eingewechselte Joe Wenzel einleiten können, doch er verpasste den Querpass vor dem Tor zu Gries, der vor der Hütte alle Möglichkeiten gehabt hätte. Egal, die Jungs machten ja weiter, wenn auch ein bisschen verzweifelt. Marco Junghanns setzte die Mulle dann kurz vor Toreschluss noch mal auf´s Gehäuse der Gastgeber. Der Keeper ließ klatschen und das Ei lag Paul Groba vor den Füßen. Sein Torabschluss, welcher sehr nach Beinbruch aussah aber scheinbar ohne Schmerzen beendet wurde, landete bei Marco Schlegel, der das Ding ins leere Tor jagte. Jubel! Coach Gräfe, dessen Jubellauf gefühlt bis Pulsnitz ging, musste wieder eingefangen werden, denn Schluss war ja noch nicht. Nach knappen 2 Minuten war es dann aber soweit. Mit dem einsinken des Balls in die Weichteile von Lukas Gries pfiff der gute Schiedsrichter Malte Grünert ab und beendete eine erfolgreiche Rammenauer Halbserie. Die Erleichterung über den Sieg überflügelte die Tatsache, dass das heute nicht der schönste Fussball war, mit dem man sich in die Winterpause verabschiedet.

Ein Termin steht noch an, bevor die großen Wunden geleckt werden. Am Samstag macht sich der Tross inklusive unserer bezaubernden Spielerfrauen auf eine Reise ins Mittelalter. Im Dresdener Anno Domini wird im stile der Ritter und Gaukler gefressen und gesoffen.

Schöne Weihnachten an all unsere treuen Begleiter, Unterstützer und Sponsoren, aber auch an die Konkurrenz. Erholt euch alle gut, 2020 wird spannend!

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