Pokal-Überraschung bleibt aus, Favorit setzt sich durch!
Es war alles angerichtet. Das lang geplante Sachsenpokalspiel gegen den Radebeuler BC stand endlich auf dem Programm und in Scharen strömten die Zuschauer in unser Johann-Gottlieb-Fichte Stadion. Ausgestattet mit einem frisch Gezapften in der einen, und einem mit unter waagemutig in der Farbe gewählten Regenschirm in der anderen Hand, waren die meisten auch bestens präpariert für die kommenden und torreichen 90 Minuten. Das es nur 90 waren, nehme ich schon mal vorweg. Auch wenn unter gewissen Umständen zumindest eine Verlängerung durch aus drin gewesen wäre.
Rammenau ging zum Start recht mutig zu Werke. So mutig, dass der Verfasser dieser Zeilen nicht mal den ersten Hochkaräter wahrnehmen konnte. In der Halbzeitpause kam aber zur Sprache, dass es einer aus der Kategorie – „Wenn er da noch ran gekommen wäre“ gewesen sein muss. War er aber nicht. Die folgenden zehn Minuten spielte Rammenau den Stiefel erst mal weiter. Resultat waren dann auch 3-4 Ecken und paar Abschlüsse, die aber alle samt nix einbrachten. Die Gäste aus Radebeul ließen die Rammschen Bemühungen offensichtlich auch recht kalt – mit der ersten Aktion im Spiel konnten sie auch gleich den 1:0 Führungstreffer erzielen – glücklich bis hierhin. Vorausgegangen war ein Abschluss vom rechten Strafraum-Eck, den Henker im Rammenauer Kasten noch abwehren konnte. Gegen den Nachschuss von Benda war dann aber nichts zu machen (14′). Edelweiß musste sich jetzt schütteln. Den Plan, lange die Null zu halten, mussten sie also bei Zeiten über den Jordan jagen. Es kam erstmal noch dicker. Nur drei Minuten später erlief sich Riedel einen viel zu kurzen Rückpass und stellte auf 2:0 für den RBC (17′).
Da sind die Messen gelesen, musste man annehmen. Aber Edelweiß biss sich nochmal rein. In der 22. Minute drosch Tobias Berthold einen Freistoß aus gut 30 Metern flach ins linke Eck. Da war der Mut wieder da. Wenn gleich die spielerische Klasse der Gäste mehr und mehr zum Tragen kam. Der nächste Tiefschlag für Rammenau kam dann in der 38. Spielminute. Christian Pötschke fragte bei einer harmlosen Einwurfentscheidung offenkundig nach dem Sehvermögen des Schiedsrichters. Schiedsrichter Seidl nestelte kurzer Hand an seiner Gesäßtasche und schickte Christian zum Duschen. Vielleicht hätten es es hier, in einem bis dahin unaufgeregten Spiel auch ein müdes Lächeln, die ehrliche Antwort auf die Frage und paar mahnende Worte an den Aufmüpfigen getan. So kam es nicht – Platzverweis, Unterzahlt und dann auch noch im Rückstand gegen den Favoriten. Lief schon mal besser. Edelweiß nun also noch mehr gefordert. Wollte man die zahlreich erschienen Zuschauer doch von einem regelmäßigen Besuch überzeugen. Und zumindest kämpferisch konnte man den 10 verbliebenen keinen Vorwurf machen. Mit dem Pausenpfiff dann das 3:1 für Radebeul. Ein klasse Freistoß von Benda sorgte für die vermeintlich zweite Vorentscheidung an diesem Tag, und beim Rammenauer Anhang für ein Gefühl aus Schmerz und Anerkennung. Pause.
Mit dem Start der zweiten Halbzeit keimte wieder Hoffnung auf. Tobias Berthold drang auf der linken Seite in den 16er ein und wurde gelegt. Cornelius Gries schnappte sich die Pille und verwandelte kaltschnäuzig (46′). Damit hatte Rammenau wieder Hoffnung, große Spielanteile sollten freilich nicht mehr zu stande kommen, aber für einen Treffer ist man ja immer gut. Die Hoffnung währte auch dieses Mal nicht allzu lange. In der 58. Spielminute war der Zahn dann gezogen. Erik Talke nagelte das Leder kompromisslos aus locker 28,72m in den oberen linken Knick. Wieder musste man auf den Rängen zähneknirschend zugeben, dass das schon ne geile Hütte war. Was dann blieb waren laufende Rammenauer und Radebeuler die den Ball hatten. Als Benda in der 78. das 5:2 schoss, war der Schmerz schon nicht mehr so groß. Zumindest für die schwarz-gelbe Anhängerschaft, die eine gut kämpfende Mannschaft gesehen hat. Den Schlusspunkt setzte dann Cornelius Gries. Gut erholt nach einer Woche Urlaub in Doksy, konnte er in der Schlussminute noch mal nachsetzen und einen Abpraller zum 3:5 Endstand vollenden.
Lange Zeit zum Trauern ist jetzt nicht. Am Sonntag beginnt endlich das Projekt Landesklasse für unsere Mannschaft. Zu Gast ist dann der SV Fortuna Trebendorf. Anstoß 15 Uhr.