ERSTE | 07.08.2022 SACHSEN-POKAL gg. VfL Pirna-Copitz 07

Überraschung bleibt aus!

Im dritten Anlauf in Folge im Landespokal, bei dem wir fast schon das Dauerlos Radebeuler BC innehatten, bescherte uns die Losfee den VfL Pirna-Copitz 07. Die Gäste gehören seit Jahren zum sächsischen Oberhaus und so sind sich beide Vereine bisher ganz gut aus dem Weg gegangen. Im ersten Pflichtspiel des Jahres musste Übungsleiter Wähner seine Edelweißen nicht groß motivieren, der Pokal ist bekanntlich der kürzeste Weg nach Europa – und dort wollen wir doch alle mal spielen. Personell gestaltet sich der schwarz-gelbe Kader dieser Tage als kleine Wundertüte. Jede Menge angeschlagen Spieler, Urlauber und Häuslebauer – da lässt sich so ein Spiel auch schwer planen. Dazu kam, das Pokal-Rotsünder Christian Pötschke noch immer gesperrt war und unser Altersvorstand Patrick Herrmann – nach der Aufwärmung das Handtuch warf – Kniebeschwerden. Für ihn kam Stiev Kricke zum Startelfdebüt für Edelweiß und nur gut das die sportliche Leitung zu Saisonbeginn eine Verjüngungskur einleitete und sich nun paar junge Wilde in der Startelf wiederfanden.
Die Vorzeichen waren recht klar. Gegen den Gast von der Elbe musste man sich wehren. Und die Mannschaft vom frisch gekürten Kapitän David Preuß nahm den Kampf an. Klar waren die Gäste Fußballerisch überlegen und erspielten sich schon in den ersten Minuten hochkarätige Chancen – doch blieben diese allesamt ungenutzt, was auch dem gut aufgelegten Moritz Kunath zwischen den Rammenauer Pfosten zu verdanken war. Das Spiel verlagerte sich entsprechend oft in die Hälfte, die es zu verteidigen gab. Einzelne Vorstöße nach vorn gab es auch, so richtig gefährlich war es aber nicht geworden. Eigene Eckbälle, die am Donnerstag noch akribisch einstudiert wurden, waren da schon offensive Highlights. Und ausgerechnet einer dieser Eckbälle, getreten von Julian Minkwitz, brachte unsere Mannschaft durch ein Eigentor in Führung (23`). Ganz nah dran und auch am Ball war in dieser Situation am kurzen Pfosten auch Richard Schenk, der beim Jubeln die Hände am weitesten oben hatte und entsprechend unser heimlicher Torschütze ist. Auf den Jubel erstmal eine Trinkpause. Und dann Ernüchterung. Bei der Entstehung des Eckballs hat es im Gäste-16er ganz schön geraschelt. Vom Schmerz gezeichnet schlich dann Max Herrmann vom Feld – er wird sich je nach Diagnose auch erstmal bei Trainings-Gruppe „Knie“ einfinden. So kam also Paul Groba zu seinem Comeback, eher als es uns an dem Tag lieb war. Nach überstandener Rückenverletzung musste er nun vorn paar Bälle sichern und sich im besten Fall in Schussposition bringen. Mit der Führung im Rücken fiel das Kämpfen vor heimischer Kulisse natürlich noch leichter – bis zu Halbzeit brannte nichts mehr an.
In Durchgang 2. änderte sich das Bild nicht großartig. Pirna bemüht das Ergebnis zu korrigieren und Edelweiß ließ die Körner beim Verteidigen. Insbesondere im Zentrum bissen sich die Gäste nun vermehrt die Zähne aus. Danny Anders, der mit Cornelius Gries die Innenverteidigung bildete, ging dabei 2-3 mal beherzt und in höchster Not ins Tackling. Sah ganz gut aus – erkannte auch die Fachjury auf den Rängen. Mit fortlaufender Zeit wuchs natürlich die Hoffnung, dass man das hier über die Zeit bekommt. Doch in der 82. Spielminute fiel dann doch der Ausgleich. Philipp Kreische kam im Zentrum zum Abschluss und sorgte für lange Gesichter – auf Verlängerung hatten nur die wenigsten Bock. Auf Rammenauer Seite kam dann Joe Wenzel für Robin Selzle um vielleicht doch nochmal was Überraschendes nach vorn zu machen. Doch die Minuten vergingen und alle stellten sich auf die Verlängerung ein – die Jungs auf dem Feld seelisch, die Jungs und Mädels in Zivil mit einem kalten Getränk. 
Mit beginn der Verlängerung dann noch ein Debüt bei Edelweiß. Felix Dittrich, nominell Torhüter, machte sein Pflichtspieldebüt für unsere Erste. Er ersetzte den ausgepowerten Richard Schenk. Nun hieß das Ziel also Elfmeterschießen. Die Truppe kämpfte und arbeitete verbissen um jeden Ball. Nach 100 Minuten hatte man dennoch den Rückstand hinnehmen müssen. Kai Kemter kam aus der Distanz zum Abschluss und der Ball schlug links unten ein. Bitter. Aus dem Loch kam man im Anschluss nicht mehr raus. Der Kampf ging unvermittelt weiter aber nach vorn gelang nichts mehr. Jeder zarte Versuch nach vorn weckte Euphorie bei der Edelweißen Anhängerschaft, aber man erkannte auch an, das die Partie reichlich Kraft gekostet hat. Nach einem Einwurf auf Moritz Kunath sollte der Ball noch mal ins Zentrum geschlagen werden. Doch im zweiten Kontakt lag der Ball schon bei John-Benedikt Henschel auf dem Fuß, der aus der eigenen Hälfte abzog und ins verwaiste Tor zum 1:3 Endstand traf (116`).
Fazit: Unsere Mannschaft bot dem Gegner aus der Landesliga durchaus Paroli, dafür erntete das Team auch verdienter Maßen ihren Applaus nach Abpfiff. Nun heißt es Wunden lecken und sich für den Saisonstart nächste Woche zuhause gegen den TSV Rotation Dresden vorbereiten. Dort wird nicht weniger Einsatz nötig sein!